Da ich in meinem Tagebuch so oft 7-Eleven erwähne, möchte ich hier eine Seite den kleinen Wunderläden widmen, die ich während meiner Reise schätzen, ja lieben gelernt habe.

Kombini – das sind die allgegenwärtigen kleinen Läden des japanischen Alltags. Ihre Bedeutung ruht auf schlichter, gut erprobter Ordnung: Man findet dort stets das Nötige, ohne Umwege und ohne Überfluss.
Diese Geschäfte – etwa von Ketten wie Lawson, 7-Eleven oder FamilyMart – bieten vom frischen Onigiri (Fast-Food-Reisbällchen) über warme Fertiggerichte bis zu Schreibwaren und Hygieneartikeln alles, was man im Alltag oder unterwegs braucht. Zugleich erfüllen sie Aufgaben, die in Japan seit langem dezentral organisiert werden: Man bezahlt dort Rechnungen, kauft Fahrkarten, druckt Dokumente, hebt Geld ab oder gibt Pakete auf. Die Läden haben vom frühen Morgen (häufig 06.00) bis spät am Abend (23.00) geöffnet, in großen Städten auch durchgehend. Jeder Bahnhof verfügt über einen oder mehrere Kombini, jedes Dorf hat einen, in den Städten sind sie an jeder Straßenkreuzung zu finden.

Frische Produkte
Das Angebot an Speisen ist grandios, die berühmten Sandwiches – meist mit Ei, Thunfisch oder zartem Gemüse – werden täglich mehrfach angeliefert. Gleiches gilt für die kleinen Salate, oft mit separat verpacktem Dressing. Die Onigiri, mit Algen und verschiedenen Füllungen, werden ebenfalls in hoher Taktung nachgeliefert und gelten als klassischer Kombini-Standard. Zu meinen Favoriten gehört der Rohkostbecher (Möhren, Kohlrabi, Kohl) und der in Essig eingelegte Chinakohl.
Warme Komplettgerichte zum Aufwärmen
Eine weitere Besonderheit ist der Bereich der warmen Gerichte. In den Regalen liegen Oden-Sets, Currys, Nudelsuppen oder Bentos, die das Personal auf Wunsch in der Mikrowelle erhitzt – ein Dienst, der seit Jahrzehnten zum festen Ritual gehört. Kunden können die Mikrowellen auch selbst benutzen. Ich habe erst nach einigen Tagen entdeckt, dass auf jeder Verpackung eine Nummer steht. Die Mikrowellengeräte sind ebenfalls mit Nummern versehen, man drückt also nur auf die entsprechende Taste und das Essen wird perfekt erwärmt. Zu jedem Essen bekommt man Stäbchen, auf Wunsch auch einen Löffel oder eine Gabel sowie ein Desinfektionstuch. Auch die Süßspeisen sind ausgezeichnet. Frischen Kaffee gibt es natürlich auch – in klein, mittel, groß, stark oder mild –, wobei der kleine Kaffee einem normalen in Deutschland entspricht. Kostenpunkt für den kleinen japanischen Kaffee: 0,90 EUR. Ein komplettes wohlschmeckendes Mittagessen kostet ca. 5 Euro. Und das Beste ist die immer freundliche und zuvorkommende Bedienung, der Service ist fantastisch und es gibt nie lange Wartezeiten.

Dienstleistungen aller Art
Ein Kombini ist zugleich eine kleine Infrastrukturstation. Die Geldautomaten sind zuverlässig und in vielen Fällen auch für ausländische Karten freigeschaltet. Die Kopier- und Druckmaschinen – seit langem in einheitlicher Weise aufgebaut – erlauben das Scannen, Drucken und Kopieren von Dokumenten oder Tickets. Hinzu kommen Paketabholung, Rechnungsbegleichung, Ticketreservierungen und der Kauf von Transportkarten. Ganz wichtig: Alle Kombini verfügen über eine kostenlose – und natürlich pikobello saubere – Kundentoilette.
Mitunter gibt es auch kleine Tische, an denen man seinen Snack gemütlich im Sitzen zu sich nehmen kann. Ich bin ein absoluter Fan und werde Kombini vermissen. Auch das Bierangebot ist übrigens super.












Was mir aufgefallen ist:
Bier wird fast immer in Dosen verkauft (ohne Pfand) Leidiglich ausgefallene Craft-Biere und importierte Biersorten gibt es in Flaschen.
Dosen und Flaschen und Restmüll werden penibel getrennt, ich habe aber keine speziellen Behälter für Kunststoffe gesehen.
Papierkörbe bzw. öffentliche Abfallbehälter sind schwer zu finden , es gibt welche im Kobini – wo sonst – gelegentlich auf Bahnhöfen, aber da musste ich immer lange suchen.

Extra-Think: Das Bier für Grübler. Meins.
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